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Etwa ein Zehntel der Erwerbstätigen Deutschlands arbeitet in der Bioökonomie und trägt zu rund 5 – 6 % zur Wertschöpfung des Landes bei. Die Indikatoren zum Messen der sozialen Auswirkungen sind eng an die UN-Nachhaltigkeitszielen geknüpft – in Deutschland und weltweit. Um eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft und Konsum innerhalb der planetaren Grenzen zu ermöglichen, müssen sich sowohl die Wirtschaftsweise als auch das Konsumverhalten wandeln. Ebenso gehört eine „doppelte Entkopplung“ zu den Schlüsselfaktoren einer gesellschaftlich-ökologischen Transformation.
Die Hälfte von Deutschlands Fläche wird landwirtschaftlich genutzt. Wälder bedecken etwa ein Drittel des Landes. Die Primärsektoren Land- und Forstwirtschaft sowie Fischerei produzieren rund 186 Millionen Tonnen Biomasse (Trockenmasse, 2015). Sekundäre Ressourcen (aus Abfall) stellen eine weitere Quelle dar – mit einem errechneten technischen Potenzial von 86 – 140 Millionen Tonnen Biomasse (Trockenmasse) und einem mobilisierbaren Potenzial von weiteren 14 – 48 Millionen Tonnen Biomasse (Trockenmasse, 2015). Darüber hinaus ergänzen Importe Deutschlands Biomasseaufkommen. Sie werden bei der Berechnung der Fußabdrücke berücksichtigt.
Knapp drei Viertel der in Deutschland genutzten Biomasse landet auf den Tellern und in den Trogen – wird also als Lebens- oder Futtermittel verwendet. Die stoffliche Nutzung von Biomasse umfasst einen weiten Bereich von Anwendungen, sowohl in etablierten als auch in aufstrebenden Märkten. Bioenergie aus Abfällen kann für mehr Nachhaltigkeit und Energiesicherheit sorgen, vor allem wenn die Biomasse im Sinne der Kaskadennutzung erst am Ende energetisch genutzt wird.